







Wohnraum schaffen

Mitte der 80er Jahre kam es zu den ersten Wohnungs-Leerständen, die dann später durch Vermietung von Wohnungen an Aussiedler, Zuwanderer und andere Gruppen wieder abgebaut werden konnten. Inzwischen kann von einem ausgeglichenen Wohnungsmarkt, wenn nicht sogar von einem Überangebot an Wohnungen, gesprochen werden.
Die immer schwieriger werdende Vermietungssituation hat die Wohnungsgenossenschaft bewogen, in den 80er und 90er Jahren keine neuen Mietwohnungen mehr zu erstellen, sondern ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Pflege des Wohnungsbestandes zu richten.


Aus den sozialen Wohnformen, die durch die damalige Förderung nur 50 m² je Wohnung zuließen, wird heute versucht, durch Grundrissänderungen den Ansprüchen gerecht zu werden. Das bedeutet nicht unerhebliche Eingriffe in die Bausubstanz.
Reichten in den 50er Jahren 50 m² Wohnraum für eine Familie aus, so liegt der Bedarf nur einer Person heute bei 35 bis 38 m².
Dank ihrer soliden Bausubstanz erlauben auch die Gebäude aus der Gründerzeit – zumeist in hervorragender Lage, jedoch noch mit WC im Treppenhaus und ohne Badezimmer – einen Durchbau. Der Aufwand für Entkernung, Schallschutz, Haustechnik und Grundrissanpassung kommt bei geringem Kostenaufwand, dem eines Neubaus gleich.
Diese Form der internen Bestandsaufwertung greift nur unwesentlich in gewachsene Stadtbilder und Wohnstrukturen ein. Denkmalwürdige Straßenzüge und Gebäudezeilen bleiben erhalten. Die Wohnbaugenossenschaft ist sich der geschichtlichen Verantwortung bewusst und stellt daher nicht immer den wirtschaftlichen Vorteil in den Vordergrund.